2016-11-20

Wenn Frauenbeaufragte irren

Was ist nochmal die Aufgabe von Gleichstellungs- und Frauenbeauftragten?

Einige hatten sich darunter bislang durchaus etwas anderes vorgestellt als das magere Ergebnis einer vom zuständigen Sozialministerium geförderten Projekt-Zusammenarbeit zwischen den Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten des Landes Baden-Württembergs und einer Studentengruppe der Hochschule Konstanz Technik, Wirtschaft und Gestaltung (HTWG).

Heraus kam ein lediglich zweifelhafter Kino-Spot, der aktuell für viel Kritik sorgt und der ausgerechnet (!) in der "Woche gegen Gewalt gegen Frauen" zumindest in Heidelberg, am 22. November noch einmal "feierlich" der Öffentlichkeit vorgesetzt werden soll. Öffentlich ist das Werk sowieso, und zwar ohne die beflissen verbreitete Altersbeschränkung ab 16 Jahre indes für jedermann jeden Alters - im Netz. Die ganze Geschichte hat Nessa Altura in ihrem Blog autorenexpress.de zusammengefasst:

Stop Rape!

Update 2016-11-21
Der Kino-Spot und desssen Weiterverbreitung - auch in Kinos - wurde heute von den Initiatoren gestoppt. Morgen soll es dazu eine offizielle Stellungnahme geben.

Update 2016-11-28
Ein weiterer, gelungener Bericht + Kommentar von Birte Vogel in ihrem Thea-Blog zum seltsamen Werk und seinen zahlreichen Kritikerinnen + Kritikern:

"War schon geil?"

Außerdem hat Spiegel-Online das Werk angesprochen:

Sexuelle Gewalt - Lernt, was eine Vergewaltigung ist von Margarete Stokowski

Update 2016-12-11
Den besten Kommentar zum Film gaben die Expertinnen der Beratungsstellen vor Ort selbst, klingt wie eine Zusammenfassung sämtlicher von vielen Kritikerinnen und Kritikern vorgebrachten sachlichen Argumente PDF:
Aktualisierung: Der Beitrag wurde entfernt, ehemals war dieser unter dem Titel'Stellungnahme_Kinospot "Stop Rape"* zu finden.

Der Rückschritt wird noch sichtbarer wenn man das aktuelle, an eine Uni vergebene Projekt mit der anno 2003/2004 von Weimarer Studenten konzipierten Plakat-Wanderausstellung gegen Gewalt im Auftrag des Weißen Rings vergleicht. Auch die Darstellungen sind nicht leicht verdaubar, aber zumindest Nicht-Fachleuten erscheint die Distanz zur Gewalttat und zum Gewalttäter wesentlich deutlicher umgesetzt worden zu sein:

Wiedergefunden auf Spiegel-Online:
Drastische Plakat-Kampagne - "Ich schlag dir die Fresse ein"

Bildergalerie der Plakate

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